Grauer Kapitalmarkt – Geldanlage mit Vorsicht

Bei Investitionen am Grauen Kapitalmarkt sollten Anleger Vorsicht walten lassen. Zwar sind nicht alle Produkte des Grauen Kapitalmarktes per se unseriös, doch die Wahrscheinlichkeit, auf einen unseriösen Anbieter zu stoßen, ist deutlich erhöht. TGI Finanzpartner erklärt, was der Graue Kapitalmarkt ist und wie Anleger unseriöse Anlagen identifizieren und vermeiden können.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist der Graue Kapitalmarkt?
  2. Was sind die Gefahren des Grauen Kapitalmarktes für den Anleger?
  3. Woran erkenne ich unseriöse Produkte des Grauen Kapitalmarktes?
  4. Was ist bei der Geldanlage am Grauen Kapitalmarkt zu beachten?
  5. Zusätzliche Informationen: Was ist der Kapitalmarkt?

Was ist der Graue Kapitalmarkt?

Der Graue Kapitalmarkt ist der am wenigsten regulierte, aber noch legale Teil des Kapitalmarktes. Produkte auf dem Grauen Kapitalmarkt werden ohne staatliche Aufsicht gehandelt. Das bedeutet, dass die Unternehmen keine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz BaFin) benötigen. Trotzdem müssen für die Transaktionen – einige wenige – gesetzliche Vorgaben erfüllt werden.

Produkte des Grauen Kapitalmarkts zeichnen sich häufig durch lange Laufzeiten und eine nur geringe Handelbarkeit aus. Die Liquidität der Graumarktprodukte ist somit niedrig. Im Gegenzug dafür versprechen Anbieter am Grauen Kapitalmarkt höhere nominale Erträge, die Anleger anlocken sollen.

Das Angebot an Graumarktprodukten ist vielfältig und dynamisch, da Anbieter ständig neue Investitionsmöglichkeiten finden. Als Produkte des Grauen Kapitalmarktes klassifiziert werden können unter anderem:

-Unternehmensbeteiligungen

-Genussrechte

-Schuldverschreibungen

Crowdfunding

-Nachrangdarlehen

-Direktinvestments in Rohstoffe

Was sind die Gefahren des Grauen Kapitalmarktes für den Anleger?

Für Graumarktprodukte besteht ein hohes bis sehr hohes Risiko für einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Das angelegte Vermögen ist nicht durch eine Einlagensicherung geschützt.

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Woran erkenne ich unseriöse Produkte des Grauen Kapitalmarktes?

Für unseriöse Graumarktprodukte sind in der Regel nur wenige Informationen verfügbar, sowohl zum Produkt, als auch zum anbietenden Unternehmen. Seriöse Anbieter legen transparent die Funktionsweise und Konditionen ihrer Finanzprodukte dar und erklären sie Anlegern in verständlicher Sprache.

Besonders vorsichtig sollten Anleger werden, wenn Anbieter einen Unternehmenssitz im Ausland angeben. Außerhalb von Deutschland ist die Erhebung von Rechtsansprüchen deutlich erschwert.

Weiterhin kennzeichnend für unseriöse Graumarktprodukte ist das Versprechen von deutlich über dem Marktzins liegenden Renditen bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Die Aussicht auf hohe Gewinne ist immer mit einem erhöhten Risiko verbunden. Kritisch ist ebenfalls, wenn Anbieter Anleger dazu überreden wollen, ihr komplettes Vermögen in eine einzige Anlage zu investieren. Ein gutes Portfolio zum Vermögensaufbau basiert immer auf einer breiten Streuung über diverse Investitionsmöglichkeiten, um mögliche Verluste einer Anlage ausgleichen zu können.

Ein großes Problem ist außerdem die sogenannte Nachschusspflicht. Wenn Verträge mit Nachschusspflicht abgeschlossen werden, haften Anleger über den Totalverlust hinaus mit ihrem privaten Vermögen. Von Graumarktprodukten dieser Art ist dringend abzuraten.

Was ist bei der Geldanlage am Grauen Kapitalmarkt zu beachten?

Anleger sollten bei jeder potenziellen Investition eine gründliche Recherche betreiben und möglichst viele Informationen über das Finanzprodukt und das anbietende Unternehmen einholen. Eine Möglichkeit hierfür ist das sogenannte Prospekt, das vielen Finanzprodukten beiliegen muss.

Als Faustregel gilt: Anleger sollten nur investieren, wenn sie die Anlagebedingungen vollständig verstehen und das einhergehende Risiko einschätzen und bewältigen können.

Sicherheitsorientierte Anleger, die den Grauen Kapitalmarkt komplett umgehen wollen, können auf der Webseite der BaFin nachsehen, ob ein Anbieter unter staatlicher Aufsicht steht und damit nicht zum Grauen Kapitalmarkt gehört.

Unsere Experten für Geldanlage bei TGI Finanzpartner beraten Sie gerne zu einem Angebot, das ihrem Risikotypen entspricht. Vereinbaren Sie jetzt ein kostenfreies Erstgespräch!

Zusätzliche Informationen: Was ist der Kapitalmarkt?

Der Kapitalmarkt ist ein Teil des übergeordneten Finanzmarktes. Auf dem Kapitalmarkt trifft der mittel- und langfristige Kapitalbedarf auf das Kapitalangebot. Anleger stellen ihr Vermögen – mit der Aussicht auf eine Vermehrung des investierten Kapitals – als Kapitalangebot zur Verfügung. Andere Teilnehmer des Kapitalmarktes (Privathaushalte, Unternehmen, Staat) nehmen dieses in Anspruch.

Finanzobjekte, die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden, sind Kredite (z.B. Investitionskredite), Darlehen (z.B. Immobilienfinanzierungen), Anleihen (jeder Art) und Aktien. Aufgrund der Diversität der gehandelten Produkte ist der Zins jedoch stark variabel.

Der Kapitalmarkt wird nach seinem Organisationsgrad differenziert. Organisierte Strukturen werden auch als Weißer Kapitalmarkt bezeichnet. Der am höchsten organisierte Kapitalmarkt ist der Börsenhandel. Dieser gliedert sich wiederum in den Aktienmarkt und den Rentenmarkt. Weniger organisierte Strukturen, wie der freie Kapitalmarkt und der Interbankenhandel, werden als Grauer Kapitalmarkt bezeichnet. Obwohl keine staatliche Aufsicht besteht, müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten werden – es liegt keine Illegalität vor. Illegale Transaktionen werden unter dem Begriff Schwarzer Kapitalmarkt zusammengefasst.

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